Sparkassen-Logo auf Bürogebäude: Die Festgeld Zinsen Sparkasse sind niedrig

Mickrige Tages- und Festgeld-Zinsen: Sparkasse schröpft träge Kunden

Das klassische Sparkassenkonto ist bei jüngeren Bankkunden nicht ganz ohne Grund häufig als „Rentnerkonto“ verschrien. Das liegt vor allem an der Treue vieler älterer Kunden zu ihrer jahrzehntelangen Hausbank.

Diese Treue ist aber in der Regel mehr durch Gewohnheit und fehlenden Mut zur Veränderung zu erklären als durch ein besonders attraktives Preis-Leistungsverhältnis. So können Senioren bei keiner der bundesweit über 350 Sparkassen ein Girokonto für Rentner kostenlos führen.

Auch mit Blick auf die Zinsen für Tages- und Festgeld hinken die vermeintlichen Spar-Institute anderen Banken weit hinterher. Wer hier spart, kann das Geld oft genauso gut zuhause unter dem Kopfkissen deponieren. Nennenswerte Zinsen gibt es hier wie dort nicht.

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Sparkassen bei Tagesgeldzinsen abgeschlagen

Wie das Vergleichsportal Verivox Anfang März bilanzierte, lagen die Zinsen für Tagesgeldkonten zum Zeitpunkt der Erhebung für deutschlandweit agierende Banken bei rund 1,75 Prozent. Dagegen bekamen Sparer bei regional tätigen Volksbanken und Sparkassen im Schnitt gerade einmal 0,62 Prozent Tagesgeldzins – also etwa lediglich ein Drittel des Marktdurchschnitts.

Ganze 21 Prozent der Institute zahlten demnach überhaupt keine oder bestenfalls Minimal-Zinsen von höchstens 0,25 Prozent. Immerhin 23 Prozent aller Sparkassen boten einen Tagesgeldzins von mindestens einem Prozent an. Zum Vergleich: Bei Banken mit bundesweit verfügbaren Sparkonten traf dies auf die überwältigende Mehrheit von 81 Prozent der Geldhäuser zu.

Mit 1,6 Prozent erhalten Kunden der Sparkasse Hannover derzeit noch mit den höchsten Zinssätze aufs Tagesgeld unter den größeren Sparkassen. Gegenüber momentanen Tagesgeld-Topzinsen von bis zu 3,5 Prozent bei europäischen Banken ist das immer noch dürftig. Wie das Verbraucherportal Finanztip untersucht hat, setzen die Hannoveraner anders als viele andere Sparkassen aber immerhin nicht auf einen gestaffelten Zins.

Staffelzinsen bevorzugen betuchte Kunden

Mit Ausnahme der Hamburger Sparkasse, die ihr Tagesgeld ab einem Anlagebetrag von 50.000 Euro nur noch mit 0,6 statt 1,0 Prozent pro Jahr verzinst, steigen bei vielen Sparkassen die Zinsen nämlich stufenweise mit der veranlagten Summe. Bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden etwa gibt es die 1,6 Prozent erst ab Anlagebeträgen von über 500.000 Euro. Weniger vermögende Sparer starten hier bis zu einem Betrag von 10.000 Euro bei nur einem Prozent.

Dabei haben sich die Sparkassen in ihrer Leitlinie eigentlich dem Gemeinwohl verpflichtet, wie auch die Süddeutsche Zeitung anlässlich der Bilanzpressekonferenz des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) anmerkte. Gleichwohl scheffeln die Sparkassen auch durch den kräftig gestiegenen Einlagezins der Europäischen Zentralbank (EZB) momentan riesige Gewinne in die eigenen Taschen. Vor Steuern betrug der Gewinn der Institute im vergangenen Jahr rekordverdächtige 6,8 Milliarden Euro, wie Sparkassendirektor Ulrich Reuter stolz Bilanz zog. Bei sparfreudigen Kunden kommt davon allerdings wenig bis nichts an.

So reagierst Du als Sparer richtig

Willst Du vor den zur Jahresmitte erwarteten Zinssenkungen der EZB noch von guten Tages- oder Festgeldangeboten profitieren, gilt es rasch den Horizont zu erweitern.

Weg von der Sparkasse, hin zu den aktuellen Top-Zinsen.

Die deutsche CreditPlus etwa garantiert Neukunden für ihr Tagesgeldkonto bis Ende April noch einen Nominalzins von 3,40 Prozent. Auch bei einigen Banken aus dem EU-Ausland sind derzeit noch über drei Prozent aufs Tagesgeld drin.

Mit Festgeld gegen Zinssenkungen absichern

Dasselbe gilt für Festgeldkonten, die aufgrund der Zins-Prognosen noch einmal an Attraktivität gewinnen. Schließlich kannst Du Dir hier für den gewählten Zeitraum festgeschriebene Zinserträge sichern – selbst dann, wenn das allgemeine Zinsniveau in den nächsten Monaten wieder deutlich sinken sollte. Bei der Geldanlage-Plattform „Weltsparen“ kannst Du im Augenblick noch bis zu 3,65 Prozent Effektivzins auf einjähriges Festgeld bei Banken mit guter litauischer Länderbewertung A+ abstauben.

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Sparkassen sitzen Hochzinsphase einfach aus

Die Taktik der Sparkassen scheint klar zu sein. Die aktuelle Hochzinsphase neigt sich voraussichtlich dem Ende entgegen und bis dahin ist bei den alteingesessenen Instituten kaum noch mit erfreulichen Nachrichten für Dich als Sparer zu rechnen. Vielmehr setzen die Sparkassen auf die Trägheit ihrer Kunden, die ihr Erspartes weiter auf schlecht verzinsten Sparkonten versauern lassen.

Auf dieselbe Art erhöhten die Sparkassen wie viele andere Filialbanken in den vergangenen Jahren immer wieder die Gebühren bei ihren Girokonto-Modellen. Die Hoffnung war damals wie heute, dass die Mehrheit der Kunden nicht aktiv wird, um ihr Sparkasse-Konto zu kündigen.

Seien es nun hohe Kontoführungsgebühren oder niedrige Geldanlage-Zinsen: Du hast es selbst in der Hand, ob Du am Ende des Jahres hunderte Euro mehr in der Tasche hast oder nicht.

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