Da viele Banken die bei Deutschen beliebten Girocards nur noch gegen Gebühren ausgeben, stehen bei bargeldlosen Zahlungsmethoden derzeit zwei Hauptakteure im Rampenlicht: Debitkarten und echte Kreditkarten. Beide bieten eine bequeme Alternative zu Bargeld und haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Dieser Artikel wirft einen genauen Blick auf die Welt der Debitkarten im Vergleich zu richtigen Kreditkarten. Welche Vorzüge und Fallstricke begleiten diese beiden Zahlungsmethoden? Wir bringen Klarheit in die Debatte über Debitkarten und Kreditkarten und zeigen, welche Bezahlkarte wann besser ist.
Vorteile von Debitkarten:
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Direkter Zugriff auf Eigenkapital: Debitkarten sind direkt mit deinem Girokonto verbunden, was bedeutet, dass Du nur über das Geld verfügst, das Du tatsächlich besitzt. Dies minimiert das Risiko von Schulden und ermöglicht einen bewussteren Umgang mit Finanzen.
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Keine Zinsen oder Kreditlimits: Im Gegensatz zu Kreditkarten fallen bei Debittransaktionen keine Zinsen an. Da Du nur über dein vorhandenes Guthaben verfügst, gibt es keine Kreditlimits, die überschritten werden können. Das schützt vor unerwarteten Zinskosten oder Überschuldung.
Abgesehen von einem möglichen Dispo beim Girokonto, kannst Du mit einer Debitkarte also ganz leicht Kreditkartenzinsen vermeiden.
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Einfache Budgetkontrolle: Da Debitkarten nur auf vorhandene Mittel zugreifen können, ist es leichter, ein Budget zu erstellen und einzuhalten. Dies fördert eine disziplinierte finanzielle Planung, da die Ausgaben auf das beschränkt sind, was auf dem Girokonto verfügbar ist.
Nachteile von Debitkarten:
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Begrenzte Käuferschutzleistungen: Im Vergleich zu Kreditkarten bieten Debitkarten oft begrenzten Käuferschutz. Bei betrügerischen Transaktionen oder problematischen Käufen haben Kreditkarteninhaber häufig umfassendere Rückbuchungsoptionen.
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Eingeschränkte Belohnungsprogramme: Kreditkarten locken oft mit verschiedenen Belohnungen wie Cashback, Meilen oder Rabatten. Debitkarten bieten normalerweise weniger attraktive Vorteilsprogramme oder manchmal überhaupt keine. Dies könnte ein Faktor sein, wenn Du von solchen Vorteilen profitieren möchtest.
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Eingeschränkte Nutzung im Ausland: Debitkarten können im Ausland eingeschränkter sein als echte Kreditkarten. Überprüfe deshalb unbedingt vor Urlauben oder arbeitsbedingten Auslandsaufenthalten, ob Du die Debitkarte im Reiseland zum Bezahlen nutzen kannst und ob dabei Gebühren anfallen.
Die Girocard: Eine aussterbende Gattung
Eine Mastercard Debit oder Visa-Debitkarte gibt es bei vielen Banken kostenlos zum Girokonto dazu. Die bei deutschen Bankkunden beliebte Girocard kostet – wie eingangs erwähnt – mittlerweile hingegen häufig saftige Gebühren. Ein typisch deutsches Problem betrifft deshalb fast alle Bankkunden, welche die früher EC-Karte genannte Girocard nicht mehr im Geldbeutel mit sich führen:
„Viele kleine Geschäfte akzeptieren keine Visa- oder Mastercards.“
David Riechmann, Referent für Bank- und Kapitalmarktrecht bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bei rnd.de
In diesen Läden schauen Besitzer von Debit- und Kreditkarten gleichermaßen in die Röhre. Dafür punkten Debitkarten mit einer sehr viel höheren Akzeptanz beim Online-Shopping als die Girokarten. Darüber hinaus unterscheiden sich echte Kreditkarten aber in etlichen Punkten von den im Trend befindlichen Debitkarten.
Vorteile von Kreditkarten:
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Kredit- und Zahlungsflexibilität: Kreditkarten bieten die Möglichkeit, Käufe auf Kredit zu tätigen, was insbesondere in finanziellen Notfällen nützlich sein kann. Zudem ermöglichen viele Modelle Teilzahlungen, wenn der volle Betrag nicht sofort beglichen werden kann.
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Umfassender Käuferschutz: Kreditkarten bieten oft einen umfassenderen Käuferschutz als Debitkarten. Dies kann Streitigkeiten über fehlerhafte Produkte oder betrügerische Transaktionen erleichtern.
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Attraktive Belohnungsprogramme: Viele Kreditkarten locken mit ansprechenden Belohnungen wie Cashback, Punkten oder Reisevorteilen. Das gilt vor allem für goldene Kreditkarten. Wer regelmäßig mit der Kreditkarte bezahlt, kann von diesen Zusatzleistungen profitieren.
Nachteile von Kreditkarten:
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Versuchung zur Verschuldung: Die Kreditfunktion birgt die Gefahr, das ausgegebene Geld nicht rechtzeitig zurückzahlen zu können. Du solltest Kreditkarten deshalb stets verantwortungsbewusst nutzen, um hohe Zinsen und eine mögliche Schuldenfalle zu vermeiden.
Grundsätzlich ist es aber einer der größten Kreditkarte-Mythen, dass diese schlecht für die Schufa seien. Deine Kreditwürdigkeit leidet nicht, solange Du Deine Kreditkarten-Zahlungen immer rechtzeitig leistest.
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Jahresgebühren und Zinsen: Viele Kreditkarten verlangen Jahresgebühren, und bei nicht fristgerechter Rückzahlung fallen hohe Zinsen an. Diese Kosten können über die Zeit beträchtlich sein, was Du bei der Auswahl einer Kreditkarte unbedingt berücksichtigen solltest. Denn noch immer gibt es zahlreiche kostenlose Kreditkarten ohne Jahresgebühr und gleichzeitig sehr guten Leistungen.
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Verfügbarkeit von Kreditlimits: Kreditkartenunternehmen setzen individuelle Kreditlimits fest. In einigen Fällen könnte das vorhandene Kreditlimit nicht ausreichen, um größere Ausgaben zu tätigen, was zu Unannehmlichkeiten führen kann. Um Dein Kreditlimit anzupassen, wende Dich am besten direkt an das Geldhaus, bei dem Du die Karte führst.
Kurz und knapp: So unterscheiden sich Debitkarten von Kreditkarten
Aspekt | Debitkarten | Kreditkarten |
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Kreditrahmen | Nur Zugriff auf eigenes Girokonto-Guthaben | Möglichkeit, Einkäufe auf Kredit zu tätigen |
Zinsen und Kreditlimits | Kein Kreditrahmen und deshalb auch keine Zinsen | Hohe Zinsen bei verspäteter Rückzahlung, Kreditlimits |
Belohnungsprogramme | Meist weniger attraktive Programme | Attraktive Cashback, Punkte, und Reisevorteile |
Käuferschutz | Begrenzter Schutz | Umfassender Schutz bei betrügerischen Transaktionen |
Nutzung im Ausland | Eingeschränkte Nutzbarkeit | Weit verbreitet, oft internationale Akzeptanz |
Gefahr der Verschuldung | Geringe Verschuldungsgefahr | Hohe Verschuldungsgefahr bei unvorsichtiger Nutzung |
Fazit
Die Wahl zwischen Debitkarten und Kreditkarten hängt von individuellen finanziellen Bedürfnissen und Verhaltensweisen ab. Debitkarten bieten Dir direkten Zugriff auf Dein vorhandenes Kontoguthaben und fördern eine gewisse finanzielle Disziplin, während Kreditkarten Flexibilität und attraktive Belohnungen versprechen. Bei der Entscheidung ist es wichtig, die eigenen Finanz-Ziele und den Umgang mit Kreditrückzahlungen zu berücksichtigen. In vielen Fällen kann eine kluge Kombination beider Kartenarten für Dich tatsächlich die beste Strategie sein, um die Vorteile beider Welten zu nutzen und Deine individuellen Bedürfnisse zu befriedigen.
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