Investieren oder lieber auf Nummer sicher gehen? An der Frage, wie Du am besten für das Alter vorsorgen kannst, scheiden sich die Geister.
Wir nehmen zwei beliebte Anlageprodukte unter die Lupe: Was passt besser zu Dir – ein ETF-Sparplan oder Festgeld?
Wir klären, welche Vor- und Nachteile beide Optionen haben, und geben Dir praktische Tipps, wie Du die richtige Entscheidung für Deine individuellen Bedürfnisse triffst.
ETF-Sparplan oder Festgeld: Die Risiken und Renditen im Blick
Willst Du langfristig Geld für Deine private Altersvorsorge anlegen, gehören oft zwei Optionen zur engeren Auswahl: ETF-Sparpläne und Festgeldkonten.
Beide haben ihre eigenen Merkmale und Potenziale, und es kommt darauf an, welches Risiko Du bereit bist einzugehen und welche Renditeerwartungen Du hast.
ETF-Sparplan: Chancen und Risiken
Ein ETF-Sparplan investiert in einen Indexfonds, der wiederum eine Vielzahl von Aktien oder Anleihen enthält. Konkret bedeutet das:
Du investierst nicht direkt in einzelne Aktien, sondern indirekt in einen breiten Markt. So gibt es zum Beispiel ETFs, die den deutschen Aktienindex DAX nachbauen. Sehr beliebt sind auch Sparpläne für den MSCI World, in dem die Wertpapiere großer Unternehmen aus den USA und Japan dominieren.
Die Chancen, Renditen zu erzielen, sind bei ETFs in der Regel höher als bei konservativeren Anlageformen wie Festgeld. Allerdings gehen mit höheren Chancen auch höhere Risiken einher.
Der Wert von ETFs kann starken Schwankungen unterliegen, abhängig von den Markttrends und wirtschaftlichen Entwicklungen. In turbulenten Zeiten können Verluste auftreten, und es erfordert eine gewisse Nervenstärke, nicht panisch zu reagieren.
Da Du bei Deiner Altersvorsorge in der Regel einen langfristigen Anlagehorizont hast, kannst Du Schwankungen einfach auszusitzen.
In diesem Fall können ETFs eine attraktive Möglichkeit sein, um Dein Vermögen zu vermehren.
Festgeld: Sichere Renditen, begrenzte Flexibilität
Festgeld hingegen ist eine konservative Anlageform. Hier legst Du einen bestimmten Betrag für einen festen Zeitraum zu einem festen Zinssatz an.
Die Renditen sind vergleichsweise niedriger als bei riskanteren Anlagen, aber dafür ist die Sicherheit sehr hoch.
Du weißt von Anfang an, welchen Betrag Du am Ende der Laufzeit zurückbekommen wirst, und die Zinsen sind während der gesamten Laufzeit festgeschrieben.
Aktuell bieten Festgeldkonten mit einjähriger Laufzeit Zinssätze von bis zu 4,40 Prozent effektiv pro Jahr (Stand: 09.12.2023). Bei einem Anlagebetrag von 30.000 Euro hast Du nach einem Jahr 1.320 Euro mehr auf dem Konto.
Festgeld ist daher eine verlässliche Möglichkeit, sicher und mit vorhersehbaren Erträgen zu investieren. Der einzige Haken: Du musst bereit sein, Dein Geld für einen festgelegten Zeitraum zu binden, da vorzeitige Auszahlungen in der Regel mit Strafzahlungen verbunden sind.
Vorteile und Nachteile in der Übersicht: ETF-Sparplan vs. Festgeldkonto
Sparplan mit ETFs:
Vorteile:
- Höhere Renditen: Potenzial für langfristig höhere Gewinne im Vergleich zu Festgeld.
- Diversifikation: Streuung des Risikos durch Investition in breite Marktindizes.
- Flexibilität: Du kannst in der Regel monatlich in einen ETF-Sparplan einzahlen.
Nachteile:
- Risiko: Schwankungen an den Märkten können zu kurzfristigen Verlusten führen.
- Nervenkitzel: Erfordert eine höhere Risikobereitschaft und emotionale Stabilität.
Konto mit Festgeld:
Vorteile:
- Sichere Renditen: Vorhersehbare Erträge und Kapitalsicherheit.
- Einfachheit: Unkomplizierte Anlageform ohne Notwendigkeit ständiger Überwachung.
- Planbarkeit: Du weißt von Anfang an, wie viel Du am Ende der Laufzeit erhalten wirst.
Nachteile:
- Niedrigere Renditen: Im Vergleich zu riskanteren Anlageformen können die Erträge begrenzt sein.
- Mangelnde Flexibilität: Das Geld ist für einen festen Zeitraum gebunden, vorzeitige Auszahlungen können teuer sein.
Warum es wichtig ist, sein Geld überhaupt anzulegen
Nachdem Du nun die Vor- und Nachteile von ETF-Sparplänen und Festgeldkonten kennst, stellst Du Dir vielleicht die Frage: Warum nicht das Beste aus beiden Welten vereinen?
Ganz genau, für eine ausgewogene Altersvorsorge ist eine gute Mischung oft die Premium-Lösung. So kannst Du von den Chancen des Marktes profitieren, ohne dabei die Sicherheit Deiner Ersparnisse aus den Augen zu verlieren.
Am wichtigsten ist jedoch, überhaupt zu investieren. Dein Geld auf dem Girokonto zu lassen, mag sicher erscheinen, aber in Zeiten hoher Inflation verliert es dort kontinuierlich an Kaufkraft.
Wie gehst Du nun konkret vor?
Ein möglicher erster Schritt: Hast Du bereits einen größeren Betrag angespart, kannst Du diesen auf ein Festgeldkonto mit Deiner Wunschlaufzeit einzahlen. Dort ist es sicher angelegt und Du bekommst Zinsen.
Schritt zwei: Zusätzlich richtest Du einen ETF-Sparplan ein, bei dem Du jeden Monat einen festen Betrag einzahlst. Hier baust Du langfristig Vermögen auf und kannst Deine Rate jederzeit verringern oder aufstocken.
Zwei kleine Schritte für Dich, aber ein großer Schritt für Deine private Altersvorsorge!
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